Wer oder was ist eigentlich xone und warum hat er einen Blog?

Ich finde es immer lustig, wenn ich jemandem begegne und diese Person sagt: „Ah, du bist also dieser Blogxone!“. Das ist tatsächlich schon so in der Art vorgekommen. Dabei wurde mir klar, dass ich vielleicht einige Dinge erklären könnte. Und das mache ich doch gerne.

Den Blog in seiner jetzigen Form gibt es schon seit 2008. Als Facebook und Co. noch in den Kinderschuhen steckten und YouTube noch was für Geeks war, war ich schon fleißig im virtuellen Keller. Ich hatte schon von Anfang an Domains gekauft und habe darüber meine Email-Adressen laufen lassen. Maildienste wie Web.de und dergleichen fand ich schon immer uncool. Außerdem hatte ich dank der Domains immer Webspace zur Verfügung und konnte so schnell Dateien jedem zugänglich machen. Das war seinerzeit sehr praktisch; heutzutage ist sowas kinderleicht.

 

Bevor ich angefangen habe Journalistik zu studieren, hatte ich schon einen kleinen Blog. Damals noch auf einem einfachen Webtemplate von WordPress. Dort schrieb ich über meine Reisen und Abenteuer und veröffentlichte Kurzgeschichten. Ich hatte einen Platz für meine Gedanken und der Blog wurde schnell zu einer Art digitalem Tagebuch. Das Schöne war aber, dass sich das Internet zu dieser Zeit wesentlich anonymer angefühlt hat. Der Blog lief damals schon über den Namen Blogxone, was ein Zusammenspiel aus Blog und xone, meinem Nicknamen, ist.

Der Name xone (Vorsicht, Kleinschreibung beachten.) war eine Erfindung von einem Jugendfreund und mir. Mit 15 musste ein neuer Name her, für das Zocken im Netz. Der eigene Name im Netz war, damals wie heute, sehr wichtig und sollte wohl überlegt sein. Schließlich fand auch zur damaligen Zeit schon sowas wie eine Markenbildung über den Nicknamen statt. Vor dem Namen xone hatte ich teilweise im Wochenrhythmus meine Nicknamen geändert. Heaven, Izzl, xix und so weiter waren die kreativen Ergüsse meines jugendlichen Hirns. Der Nick xone blieb aber. Der Klang des Namens hatte was. In Lautsprache würde ich es so schreiben bzw. aussprechen: ksone oder ksown.

 

Der Nickname war eine Art Schutzschild. Sven Wolff und xone waren für mich zwei unterschiedliche Personen. Was im ersten Moment schizo klingt, hatte eher pragmatische Gründe. Ich wollte, dass unter meinem Klarnamen nur seriöse Dinge im Internet zu finden sind. Der Name xone war für coolen Internetquatsch vorbehalten. Somit konnte ich auf Blogxone immer „frei reden“ und hatte einen digitalen Ablageplatz für meine Gedanken.

Das Studium hat das jedoch ein wenig geändert. Auf einmal war es wichtig, dass jemand meinen Namen googeln konnte und dann auch etwas vorfindet. Am besten journalistische Dinge. Das Problem war nur, dass xone wesentlich aktiver war als Sven. Jedenfalls wenn es um Internetzeugs ging.
Während des Studiums fing ich dann auch an, als freier Journalist zu arbeiten. Das geht in der Regel auf zwei Wegen: Auf dem ersten Weg wirst du von einem Medium direkt beauftragt etwas Journalistisches zu entwickeln und das Thema wird dir meist vorgegeben. Der andere Weg ist, dass der Journalist selbst sich ein Thema aussucht, darüber schreibt und dann versucht, es an ein Medium zu verkaufen. Ich habe meistens den zweiten Weg eingeschlagen. Dabei kam es immer mal wieder vor, dass Artikel keinen Abnehmer gefunden haben, weil sie zu „special interest“ waren. Diese Artikel habe ich dann auf meinen Blog veröffentlicht. Einige davon haben dann über diesen Weg zu einer großen Reichweite geführt.

Nach dem Studium änderte sich die Situation. Ich habe mich auf verschiedene Stellen beworben und kann sagen: Personaler sind schlimmer als jede Exfreundin. Die finden alles über dich im Netz, wenn sie wollen. Somit war mein Blog auf einmal gar nicht mehr so sehr getrennt von mir. Sven Wolff und xone waren für einen Außenstehenden schnell eine Person. Alles was von mir im Netz steht musste also entsprechend seriös sein, wenn ich seriös tätig sein wollte.

 

Ich fing also an aufzuräumen – und zwar rigoros. Das war relativ zeitgleich zu dem Zeitpunkt, als Google die Möglichkeit freigab, Suchergebnisse löschen zu lassen. Ich begann also, Google-Einträge löschen zu lassen und habe meinen Blog komplett neu strukturiert. Neues Design, neue Inhalte. Das galt auch für alle meine Auftritte in den sozialen Medien. Mein Online-Säuberungsverfahren hatte nur einen großen Nachteil: Meine über die Jahre aufgebauten Verlinkungen, Querverweise und Google-Einträge waren über Nacht verschwunden. Der Blog musste hinsichtlich der digitalen Auffindbarkeit komplett neu anfangen.

 

Nach dem Relaunch war ich persönlich sehr begeistert. Das neue Design ist noch heute online und ich habe nur noch eine sehr kleine Auswahl an Texten veröffentlicht. Nach dem Relaunch dauerte es allerdings nur wenige Monate und der Zeitaufwand für das Produzieren von neuem Content wurde zu groß. Blogartikel schreiben, YouTube-Videos drehen und noch nebenbei eine Agentur etablieren, war unmöglich. Somit herrschte auf einmal Stille auf dem Blog. Ich hatte keine Zeit, neue Artikel zu schreiben, für aufwendige Videos zu recherchieren oder mir Interviewpartner zu suchen. Bei Facebook und Instagram machte ich aber weiter. In den sozialen Netzwerken ist der Content schnell produziert, Links sind schnell geteilt und kurze Stories schnell hochgeladen.

 

Im Moment habe ich wieder einen kleinen Höhenflug. Alles läuft gut und ich bin sehr zufrieden. Daher nehme ich mir dann auch wieder gerne – und vor allem ganz bewusst – die Zeit, wieder etwas mehr für den Blog zu schreiben. Ihr dürft also gespannt sein, was in den nächsten Wochen noch so alles kommt!

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