Buttercoffee: Warum Du Butter in deinem Kaffee brauchst

Ich bin morgens immer unfassbar müde und abends werde ich richtig wach. Das ist der Struggle, den wohl fast jeder von euch kennt. Vor allem Menschen, die morgens nicht frühstücken, kommen schwer in die Gänge. Ein besonderer Kaffee soll da helfen.

 

Mein Morgen beginnt fast immer gleich. Der Wecker klingelt zum ersten Mal und mit einer geübten Handbewegung schalte ich diesen das erste Mal aus. Nach wenigen Minuten klingelt er nochmal und ich entscheide mich manchmal dazu, aufzustehen. An manchen Tagen aber auch erst in der dritten Runde. Man kennt das.

Nach der Runde durchs Bad geht es an den Frühstückstisch. Zu Studizeiten habe ich nie oder selten gefrühstückt. Das habe ich mir nun seit ein paar Jahren abgewöhnt. Ich hatte immer schrecklichen Hunger, sobald ich das Haus verlassen habe und habe meistens im Büro gefrühstückt. Das hat aber alles unnötig Zeit gekostet. Mittlerweile gibt es bei mir morgens immer Frühstück. Entweder in Form von Brot und Brötchen oder ich mache mir ein nahrhaftes Müsli.

Nicht selten habe ich dann aber doch nach wenigen Stunden wieder Hunger. Meistens vor der Mittagszeit. Und Kaffee. Ich trinke morgens sehr viel Kaffee. Sobald ich den Zugang zu gutem Kaffee habe, nutze ich das komplett aus. Mehrere Tassen starker Kaffee füllen mein Becher und kurze Zeit später meinen Magen. Erst nachmittags steige ich auf Tee um. Müde bin ich meist trotzdem.

Durch Zufall bin ich auf Bulletproof-Kaffee oder Butter-Kaffee gestoßen. Für diese Art von Kaffee braucht man nichts weiter als:

 

Wer hats erfunden?

Erfinder dieser Kaffee-Spezialität ist Dave Asprey. Der Geschäftsmann aus Kalifornien hat sich mit dem sogenannten Biohacking einen Namen gemacht. Sein Ziel war es, mit Lebensmitteln einen möglichst großen Nutzen zu erreichen –  hinsichtlich Energie, Ausdauer und Konzentrationskraft. Sein Bulletproof-Coffee ist mittlerweile Teil einer ganzen Bewegung bzw. Organisation. Im Jahr 2015 wurde Asprey sogar von einer amerikanischen Fachzeitschrift zu einem der einflussreichsten Menschen der Gesundheits- und Fitnesswelt gekürt.

Die Idee geht auf Tibeter zurück. Bereits im siebten Jahrhundert tranken die Mönche ihren Schwarztee mit Yak- und Kuhmilch und Salz. Asprey tauschte den Tee gegen Kaffee und verwendete Weidenbutter. Diese Butter hat einen hohen Anteil an Omega-3-Fettsäuren und Vitaminen. Außerdem entschied er sich für MCT-Öl, einem Öl das aus der Kokosnuss gewonnen wird und besonders viele ungesättigte Fettsäuren enthält.

Diese Mischung macht das Getränk zu einem sehr potenten Energiegetränk. Das Koffein macht wach, die Fette sorgen für Energie für den Stoffwechsel und das MCT-Öl wirkt sich besonders gut auf die Gehirnchemie aus. Ein Energydrink für diejenigen, die mit herkömmlichen Zuckergesöffen nichts anfangen können.

 

Macht müde Macher munter

Der Butterkaffee sorgt für einen Energieschub. Ich habe es am eigenen Leib erfahren: Ich hatte nach dem Kaffee wesentlich mehr Energie und auch das Gefühl, dass meine Konzentrationskraft stark gesteigert ist. Ein weiterer toller Effekt: das Hungergefühl ist weg bzw. Tritt wesentlich später auf. Dafür ist der hohe Anteil an Fett in dem Kaffee verantwortlich. Der Körper holt sich die Energie aus den Fettsäuren.

Das Ganze funktioniert folgendermaßen: Das Kokosnussöl hat besonders viele mittelkettige Triglyceride, ein neutrales Fett. Dieses Fett landet direkt in der Leber, dort wird es in Ketone umgewandelt und dem Körper als Energiedepot zur Verfügung gestellt. Es ist sogar möglich, mit diesem Kaffee abzunehmen. Das Einzig,  was man dann ändern muss, ist das Frühstücken.

Wer auf sein Frühstück verzichtet, zwingt seinen Körper dazu, dass er neben den zugeführten Fetten, die eigenen Fettreserven zu Energiegewinnung verbraucht. Das Koffein wird langsamer abgebaut, da das Fett die Verdauung verlangsamt. Somit ist auch mein erhöhter Kaffeegenuss ein wenig eingedämmt.

Abnehmen mit Fett funktioniert! Anhänger der Paleo-Diät kennen das bereits. Der Sättigungseffekt ist der Knackpunkt bei dem Kaffee. Durch das Fehlen von Kohlenhydraten, Gluten und Lactose hat der Körper keine andere Wahl als auf die eigenen Fettreserven zurückzugreifen. Das Ganze funktioniert aber nicht ab dem ersten Tag: Der Körper muss sich erstmal dran gewöhnen. Somit ist ein regelmäßiger Genuss des Kaffees erforderlich – wenn man damit abnehmen möchte.

Für Menschen wie mich, die ausreichend frühstücken, ist der Butterkaffee ein Energieschub und wirkt sich genauso positiv aus. Generell lässt sich aber sagen, dass die Wirkung definitiv bei Leuten verstärkt ist, die nicht frühstücken. Die Extraportion Energie ist dann besonders spürbar.

 

Schmeckt überraschend lecker

Der Geschmack vom Butterkaffee erinnert mich an einen Milchkaffee. Leicht cremig und sehr süffig. Keinesfalls eklig oder buttrig. Die anfängliche Skepsis verfolg schnell und so mache ich mir nun regelmäßig morgens diesen Bulletproofkaffee. Vor allem an Tagen, wo ich weiß, dass ich besonders lang aufs Essen verzichten muss. Aber auch vor Kundenterminen oder Präsentationen. Ich habe dann immer das Gefühl, besonders auf Zack zu sein und es ist auch schon vorgekommen, dass ich weit über die Mittagszeit hinaus keinen Hunger hatte. Dann musste ich mich regelrecht zwingen, etwas zu essen.

Das Rezept für diesen Kaffee ist denkbar einfach. Ihr braucht eine gute Kaffeemaschine oder eine French-Press. Ein besonderer Kaffee ist nicht von Nöten, ich persönlich bin aber Fan von stärkeren, dunkel gerösteten Sorten. Die Butter sollte wie gesagt eine Weidenbutter sein. Die von Kerrygold ist so eine. Sie hält sich im Kühlschrank auch einige Zeit. Das Öl findet man in verschiedenen Online-Shops oder im Reformhaus. Das MCP-Öl ist ein wenig teurer, aber es hält sich ewig und ihr braucht auch nur wenig davon. Wer das Rezept ein wenig abwandeln will, kann auch Ghee statt Butter nehmen. Eignet sich genauso gut, nur ist dort der Buttergeschmack am Ende ein wenig präsenter. Alles eine Frage des Geschmacks.

Die Dosierung ist auch überschaubar: Eine Tasse Kaffee, ein Teelöffel Butter und ein Teelöffel MCP-Öl. Das alles mit einem Mixer verrühren und dann ab in eine Tasse. Das Ergebnis ist ein leicht aufgeschäumter Kaffee, vollgestopft mit guten Sachen und viel Energie.

 

Fett ist nicht gleich Fett

Vorsicht ist jedoch bei Menschen geboten, die sich besonders fettig ernähren. Das meiste Fett in unserem Essen ist tierischen Ursprungs (Fleisch, Käse, Milch zum Beispiel). Wer schon mit hohen Cholesterin-Werten zu kämpfen hat, sollte die Butter besonders niedrig dosieren oder vielleicht sogar weglassen. Zu viel Fett tut dem Körper nicht gut. Wer aber glaubt, oder sogar weiß, dass er sich ausgewogen ernährt, der kann mit dem Butterkaffee fast nichts falsch machen. Sein Cholesterin beim Arzt mal abchecken zu lassen, ist trotzdem für fast jeden empfehlenswert.

Ich bin großer Fan. An besonders stressigen Tagen greife ich automatisch zum Butterkaffee. So bin ich gut gestärkt und habe ausreichen Energie, um meinen Mitmenschen auf den Sack zu gehen.

Wer von euch hat schon den Bulletproof-Kaffee ausprobiert oder möchte das mal ausprobieren?

 

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